Natürliche Geschwindigkeit.

Windobjekt und Wachszelle. Videoinstallation.

KX. Kunst auf Kampnagel.

Auf den sich drehenden Flügeln eines im Freien stehenden Windobjekts befindet sich eine kleine Videokamera. Das von ihr aufgenommene Bild wird in Echtzeit auf die Wände einer sich in der Galerie befindlichen Zelle projiziert. Die Flügel des Windobjekts und die Wände der Zelle sind mit von Wachs überzogenem Netz bespannt. Durch die hohe Transparenz des Materials dringen die Projektionen durch die Wachswände, so dass man die Übertragung der “natürlichen Geschwindigkeit” und des durch die Natur mittels der (unbeeinflussbaren) Windgeschwindigkeit gestalteten Bildes der Außenwelt unmittelbar in einem von derselben Natur getrennten Raum erleben kann.

Windojekt: Holz, Netz mit Wachs, Videokamera. Wachszelle: Holz, Netz mit Wachs, 2 Projektoren.

Zitat Saarbrücker Zeitung, 27. Juli 1998 von Sabine Graf:

DER TURM KOMMT IN DEN STOLLEN.

“Das Ziel der Kunst: Offenbarung und Entwicklung von Versionen”, endet Albers. “Natürliche Geschwindigkeit” nennt Preisträger Wolfgang Block seine Installation. Der Wind treibt Wachsflügel, an denen eine Kamera die kopfüber stehenden Bilder vom Höcherberg-Turm tief in den Stollen des Bergbau-Museums überträgt. So kommt das Licht ins Dunkel und der höchste Punkt im Raum zum tiefsten. Wenn das keine Vision ist.”

Begründung der Fachjury:

“Mit seinem Beitrag hat Wolfgang Block die beiden höchst disparaten Teile des Geländes – Blumengarten und Bergbaumuseum – zu verklammern verstanden. Das leichtbewegte, hellfarbene Windrad nimmt dabei auf die Gartenanlage Bezug, nimmt aber auch das Motiv der Bewetterungsanlage auf, die in diesem Fall zwar nicht Frischluft, aber Bilder von der Erdoberfläche in das Dunkel des Bergwerkstollens transportiert, Bilder, die ihre Erscheinung nicht zuletzt dem Zufall der Windbewegung verdanken, auf den Monitoren im Stollen aber durch die Verdreifachung und die gegenläufige Abbildung auf den Bildschirmen in eine gleichsam symmetrische Ordnung gebracht werden.

Nicht zuletzt spielt auch das melancholische fast sentimentale Moment der täglichen Hoffnung der Kumpel eine Rolle, das Tageslicht weiterzusehen.”