Das Stricken meiner Mutter.

Video-/Soundinstallation.

Kunsthaus Hamburg.

Die Installation ist ein Experiment an der Schnittstelle zwischen Mensch und Computer. Das „Stricken meiner Mutter“ wird hier zum Impuls-/Taktgeber für den Rechner. Die scheinbare Gleichmäßigkeit des Strickens unterscheidet sich kaum von den exakten, immer wiederkehrenden Bewegungen der Fließbandroboter. In diesem Fall ist es der Rechner, der die Fehler produziert. Er bringt bei jedem Durchlauf erneut das Muster, den Code durcheinander. Als würde der Computer sich vom Menschen abkoppeln und etwas eigenes kreieren.

Video-/Soundinstallation: 2 Monitore, 2 Lautsprecher, LED Flasher, Kabel.

Zitat NDR 90,3, 05. Februar 2018 von Daniel Kaiser:

Vom Stricken zum Soundtrack des Lebens.

Wolfgang Block hat seine Mutter beim Stricken gefilmt, den Sound der klappernden Nadeln durch einen Computer gejagt und den Strickrhythmus verändert, sodass etwas Neues entsteht: ein neuer  Lebensrhythmus. Das Neue wird dann auf einem Bildschirm auch noch in hieroglyphischen Zeichen sichtbar gemacht. Alles ist in dieser interessanten Installation, die die ganze Zeit im Kunsthaus vor sich hinklackert, mit bunten Fäden wie durch Leitungen verbunden.

Zitat taz Hamburg, 14. Februar 2018 von Frank Keil:

Gleich nebenan bietet uns Wolfgang Block eine nur vordergründig technoide Installation: Er hat seine Mutter beim Stricken gefilmt, verwandelt die schnellen Bewegungen und das dabei entstehende Klickern der Nadeln erst in elektrische und dann grafische Impulse. Inklusive der kleinen Fehler, die beim so rasanten Verknüpfen der Maschen passieren können und in der Nachbearbeitung ausgeglichen werden. Und ist das nicht das Grundanliegen von Erziehung, wo man immer wieder das gutzumachen versucht, was einem in besten Absichten eben misslang? Und zwar so, dass niemand es groß merkt?